
ROBERT STENG (* 1972 in Bietigheim-Bissingen) arbeitet mit gebrauchten abgelagerten Hölzern und konstruiert Wandarbeiten und Skulpturen, die die Grenzen zwischen Zwei- und Dreidimensionalität hinterfragen. Seine Arbeiten lassen sich in die Tradition des „Trompe l’oeil“ einordnen. Sie basieren auf zentralperspektivischen Konstruktionen und spielen mit den Farbigkeiten und Eigenschaften alten Holzes. Die Beziehung zwischen Objekt und Betrachtenden wird dabei sichtbar gemacht. Über die Grenzen des Bildes hinweg verlangen sie von der betrachtenden Person, dass sie eine feste Position zu den einzelnen Arbeiten einnimmt. Diese kann sich an unerwarteten Orten in der Stiftungshalle befinden und macht damit den Ausstellungsraum als Beziehungsraum erfahrbar.
Robert Steng lebt und arbeitet in Stuttgart, wo er ein Atelier auf dem Gelände der Wagenhallen hat. Von dort aus entsteht Kunst für Ausstellungen und Sammlungen im In- wie Ausland. Nach Anfängen im Palais de Tokyo, Paris (2004) wird er heute von der Absolute Art Gallery, Brüssel (2019 und 2024) und der Galerie Von Braunbehrens in Stuttgart (u.a. 2019 und 2022) vertreten. Seine Arbeiten finden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen, darunter das ZKM Karlsruhe und das Kunstmuseum Stuttgart.


Die Ausstellungssequenz des Jahres 2025 verbindet das Konzept einer Einzelausstellung mit dem einer Gruppenausstellung. Die Kuratorin Isabelle von Marschall hat drei Künstler eingeladen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus das Thema Raum bearbeiten. Sie intervenieren in die bestehende Architektur und entwickeln raumspezifische Arbeiten. Die bestehende Ausstellungshalle wird somit zum Thema ihrer künstlerischen Arbeit.
Der mathematisch-geometrische Raumbegriff wird in allen drei Ausstellungen zur Grundlage für sozial-psychologische Raumerfahrungen. So wird die Zentralperspektive zum Topos für die Erfahrung des Raumes aus der Beziehung zum Kunstwerk heraus. Objets Trouvés bestehender Architekturen sind Grundlagen für die Auseinandersetzung zwischen Raum(de)konstruktion und Geometrie. Und die Chaostheorie wird uns dabei helfen, die Wechselwirkung zwischen Ordnung und Chaos zu erforschen.